Dezember 2019

"Ladestation"- guter Schlaf wirkt wie Osteopathie

Luftbläschen an Erbsenstange unter Wasser

Der optimale Start in den Tag hängt sehr von der Qualität der vorangegangenen Nacht ab. Guter Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es reicht eigentlich nicht, sich nur müde ins Bett zu legen. Die wenigsten Erwachsenen werden einfach vorwiegend gut schlafen und erholt aufstehen. Es ist erschreckend, wie viele Menschen schlecht oder zu wenig schlafen. Schlaf ist etwas sehr Individuelles und enorm wichtig. Es gibt verschiedene Schlaf-Typen und noch mehr Schlaf-Gewohnheiten. Das sollte man für sich erkennen und in diesem Fall seinen Bedürfnissen nachgeben. Ganz enormen Einfluss haben jedoch Bettqualität und Lage.Optimales Abdunkeln, eine gute Sauerstoffzufuhr und optimale Weichbettung sind für das Erreichen einer Tiefschlafphase unabdingbar.

 
Elektrosmog und Handys sollten während des Schlafens weit entfernt sein.

Die Schlafqualität hat weitreichende Folgen für den nächsten Tag. Der kontinuierliche Flüssigkeitsverlust unserer Bandscheiben am Tag  kann sich nur regenerieren, wenn die Wirbelsäule danach in ihrer S-Form optimal unterstützt und über Stunden entspannt gelagert wird.

Das ist über eine weich unterstützende Lagerung mit geringster Druckbelastung zu erreichen. Eine unpassende Matratze wird dazu führen, dass man sich ständig hin und her wälzt. Eine Tiefschlafphase kann somit nicht erreicht werden. Die These besser hart als weich ist für den ausgewachsenen Menschen selten zutreffend. Es ist wie mit dem Ski und Schuh. Es muss einfach alles  optimal zusammenpassen. Und zwar optimale Passform von Stiefel, Ski und Bindung. Genau so verhält es sich mit dem Bettgestell, Lattenrost und der Matratze. Alles  muss eine funktionelle  Einheit bilden. Das optimale Kissen und eine luftige Decke runden das ganze ab. Mit kleinen weiteren Kissen lassen sich bestimmte Körperregionen zusätzlich unterstützen. Jeder muss für sich selbst herausfinden, wie für ihn der Schlaf am entspanntesten ist. Als optimale Schlafzimmer-Temperatur gilt 17 bis 21 Grad.
 
Ich schrieb bereits im Post "Voll Gas" vom 11.11.2019, dass uns Herzinfarkte und Schlaganfälle vorwiegend in der Nacht ereilen. Der Sauerstoff-Mangel, Herzleistung und Fließeigenschaften des Blutes in der Nacht sind die hauptsächlichen Gründe. Das allein zeigt schon, wie lebenswichtig ein Schlaf-Management ist. Mit zunehmendem Alter und Körpergewicht ist Schnarchen keine Seltenheit. Was dem Partner den Schlaf und letzten Nerv rauben kann, ist evtl. für den oft dann entnervt allein gelassenen Schnarchenden unter Umständen  lebensbedrohlich. Eine Apnoe (längere Atemaussetzer im Schlaf) wird selbst meistens nicht bemerkt und kann fatale Folgen haben. Geschätzt jeder zwanzigste Mann und jede fünfzigste Frau leiden darunter. Der Sauerstoffmangel in der Nacht lässt die Leistungsfähigkeit am darauffolgenden Tag massiv schwinden. So mancher daraus resultierender Sekundenschlaf kann zu schweren Unfällen führen.

Der Schlaganfall, Herzinfakt und Sekundentod im Bett sind deswegen keine Seltenheit.
Was ist zu tun? Sind Sie morgens entspannt, erholt und ausgeschlafen? Träumen Sie überhaupt noch? Wer nicht träumt, schläft evtl. nicht optimal! Beklagt Ihr Partner Ihr Schnarchen oder sogar Atempausen? Sprechen Sie das bei Ihrem Hausarzt an. Evtl. ist hier die Überweisung zu einem Schlaflabor notwendig. Sorgen Sie nachts immer für optimale Sauerstoff-Zufuhr.Vermeiden sie zu spätes,üppiges Essen! Auch dezente Düfte von Lavendel, Rose, Jasmin, Propolis (Bienen-Harz) oder Zirbelholz können für einen erholsamen Schlaf hilfreich sein. Die ätherischen Öle der Zirbelkiefer, die nur zwischen 1500 und 2800 Metern Höhe wächst, werden schon seit Jahrhunderten im Hinblick auf Entspannung und Schlaf eingesetzt. Es gibt sogar Hotels, die Zimmer nur deswegen  mit Zirbelholz ausgekleidet haben. Untersuchungen zeigen, dass die Aromen dieses Holzes wohl ganz besonderen Einfluss auf das menschliche Vegetativum haben können. In diversen Studien wurde nachgewiesen, dass  Zirbelholz eine deutliche Senkung der Herzfrequenz im Schlaf bewirken kann.

 

Ausblick

Mehr Achtsamkeit und Optimierung der Schlafstätte. Sie verbringen schließlich mehr als ein Drittel Ihres Lebens im Bett!

Denken Sie einmal darüber nach, wieviel Geld Sie für Ihr Auto ausgeben! Investieren Sie ruhig mal mehr in Ihren erholsamen Schlaf, der Ihre Lebensqualität beträchtlich beeinflusst!

Schlaf ist oftmals sehr zu beeinflussen und guter Schlaf ist (un) bezahlbar !

Das sollte es uns doch wert sein!

Dr.med.Georg H.Kaupe

Facharzt fü Orthopädie

BONN

"O Du Fröhliche!"- Gewicht ist wesentlich in der Kinderorthopädie

Luftbläschen an Erbsenstange unter Wasser

Von den 35 Kilogramm Zucker, die der Deutsche durchschnittlich im Jahr zu sich nimmt, dürfte der Dezember traditionsgemäß besonders zu buche schlagen. Deutlich weniger Licht und Sonne, sowie nasskalte Temperaturen lassen uns im Dezember viel unbeweglich in der Wohnung sitzen. Die dadurch reduzierte Aktivität und die gleichzeitig stark erhöhte Kalorienzufuhr durch weihnachtliche Süßigkeiten treiben die Kalorienbilanz in die Höhe.

So kommt es dann auch, dass aus einem schlechten Gewissen heraus die meisten  Neuverträge in den Fitness-Studios für das neue Jahr im Januar abgeschlossen werden!
Betrachtet man die verschiedenen Gesundheitsstatistiken, gibt es aber leider gerade bei den zuckerassoziierten Erkrankungen wie Übergewicht und Diabetes eine alarmierende Entwicklung. Die Amerikaner liefern ein schlechtes Beispiel: Sie essen heute  fast  20 mal mehr Gezuckertes als vor knapp 200 Jahren. In den USA sind besonders die großen Mengen zuckerhaltiger Getränke der Grund dafür, dass bereits jeder dritte Amerikaner fettleibig ist. Hier ist jeder Fünfte mit einem Bodymaß-Index von über 30 versehen. Die zunehmend schlechte Zahngesundheit und rasant steigende Diabeteserkrankungen bei Kindern zeigen ein massives Problem mit dramatischen Folgen für deren späteres Leben. Auch gesellschaftlich und gesundheitsökonomisch stellt das allein an unsere Gesellschaft enorme Herausforderungen.

Kinder werden immer früher übergewichtig!

Die Schulen müssen heute durch die vielen zerbrochenen Familienstrukturen mehr Erziehungsarbeit als früher übernehmen. Ernährungskunde und -aufklärung sollten meines Erachtens schon in der Grundschule in viel stärkerem Maße vermittelt werden.
Warum hat sich die Gesundheitspolitik jahrelang dieses Themas nicht angenommen?

Kinder bewegen sich weniger!

In meiner täglichen Praxis sehe ich zunehmend übergewichtige Kinder, die sich oft stundenlang durch digitale Erlebniswelten sitzend „bewegen“. Viele essen schon aus Frust und Kummer und haben zu wenig Motivation zum Sport. Ein Kind wird von sich aus allein  in den seltensten Fällen den Weg der Weisen finden. Hier sind die Eltern gefordert.

Was könnte man tun?

Ich bin Vater von zwei Söhnen und pädagogisch bestimmt nicht die „große Leuchte“. Was bei meinen Jungs, aber auch hier in der Kindersprechstunde immer Aufmerksamkeit findet, sind Erfahrungen und Beispiele aus der Sportmedizin und Gesundheitsprävention. Allein das Körpergewicht hat für Kinder und Jugendliche  eine enorme psychoemotionale Bedeutung. Haltungskontrolle und -optimierung können darüber entscheiden, wie ein Kind/Jugendlicher von seinen Mitschülern wahrgenommen wird. Das sollte allen Eltern bewusst sein. Jeder Schüler erwirbt durch sein Auftreten und seine Leistung im  Klassenverband eine Rolle, die sich meistens verfestigt, positiv wie negativ! Ich kann mich an keinen Schüler erinnern, der sich durch Sportlichkeit zum Außenseiter gemacht hätte, ganz im Gegenteil. Das Kind tut etwas für sich und erlernt nebenher spielerisch soziale Kompetenzen. Mit Fettleibigkeit ist ein Entrinnen schwer!

Bewegung verbessert Hirnleistung

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Bewegung auch während des Schulunterrichts (z. Bsp. Sitzradfahren, Balancieren, Standwalking, Gymnastik, etc.) die Aufmerksamkeit der Schüler deutlich steigern konnte. Stundenlanges monotones Sitzen dagegen auf irgendwelchen schlechten Schulhockern empfand ich schon damals als „Höchststrafe“.


Ausblick

Ganz einfach!

Nur die Dosis macht das Gift!

Dr. med. Georg H. Kaupe

Facharzt für Orthopädie

Bonn