August 2019
Walking-Management für einen gesunden Rücken
Die menschliche Anatomie hat sich in den letzten fünftausend Jahren nur unwesentlich verändert.
Die Lebensumstände haben sich jedoch so rasant entwickelt, dass wir unserer eigentlichen Berufung, 8 bis 10 Kilometer zu laufen, um z. Bsp. jagen und sammeln zu können, überhaupt nicht mehr gerecht werden.
Rückenschmerzen und degenerative Gelenkerkrankungen nehmen in unserer Gesellschaft aus mehreren Gründen zu.
Das Lebensalter steigt dank der Fortschritte in der medizinischen Versorgung kontinuierlich an.
Somit erleben wir heute viele Erkrankungen, die früher durch die kürzere Lebenserwartung erst gar nicht im Alter erreicht wurden.
Wir sitzen viel zu viel! Nicht umsonst wird das Sitzen als das Rauchen des Rückens bezeichnet.
Die berühmten 10 Tausend Schritte können nur ihre Wirkung entfalten, wenn sie aufrecht und ambitioniert erfolgen.
Warum kommt man nach dem Einkaufen in der Stadt erschöpft zurück?
Weil wir dort meistens schlendern und damit die Energie nicht effektiv durch die 4 großen Muskelketten transportiert werden kann. Die Energie verpufft einfach.
Eine gestreckte Wirbelsäule entlastet die Bandscheiben. Ein Gehen ohne mit krummen Rücken verkürzt die Wirbelsäule. Es erhöht den Druck besonders auf der Bandscheiben-Vorderseite erheblich, so dass sich
allein schon haltungsbedingt Bandscheibenmaterial nach hinten pressen kann.
Der Bandscheibenvorfall ist vorprogrammiert.
Aus diesem Grund propagiere ich auch schon bei meinen jüngsten Patienten den aufrechten Gang mit Schwingen der Arme, um den optimalen Energiefluss zu erreichen.
Nordic Walking ist gut und hat viele hunderttausend Menschen animiert, das Gehen mit einem 2-Punkt-Gang zu optimieren.
Das Ganze geht physiologisch noch anspruchsvoller unter Einbeziehung der Armmuskulatur im 3 Punkt-Gang.
Nordic-Cross-Training (Cross-Shaping) wurde von mir gerade im Hinblick auf die Rückenprävention entwickelt.
Hier wird das Gehen mit deutlicher Aufrichtung und
Mobilisation der Wirbelsäule zum effektiven
Ganzkörpertraining transformiert.
Dr.med. Georg H. Kaupe
Facharzt für Orthopädie
Sportmedizin
BONN
"Wechsel-Strom"- wichtig auch im Rückentraining
Anfänglich ist die Motivation meistens hoch.
Ob beim Laufen, Radeln oder Fitnessstudio - schnell sind wir in der Gewöhnungsphase und alles geschieht nach einem immer wiederkehrenden Schema !
In den ersten 3 Monaten verbessert man im Schnitt z.B. beim Lauftraining seine Kondition um 35%. Danach passiert bei gleichbleibendem Training praktisch nicht mehr viel. Jedenfalls ist eine Steigerung fast unmöglich bei gleichem Trainingspensum.
Hier liegt die Gefahr der Desillusion und Frustration - hier ist das Potential für Adaptierung bis hin zur Aufgabe unserer noch so schönen Pläne.
Schnell ist die Luft raus. Uns fehlt die Abwechslung. Dann ist es Zeit, die Runde mal andersrum zu laufen oder zu walken, den Zirkel mal an anderen Geräten durchzuführen. Der menschliche Körper braucht Trainingsreize.
Gehen Sie auch mal "ANDERE WEGE"- das heißt:
Ergänzen sie Ihr übliches Programm mit neuen Bewegungsmodulen. Diese Abwechslung führt zu anderen neuronalen Verschaltungen (Mustern) in Ihrem Gehirn ! So erzeugen Sie ein Gegenmittel für die schnell aufkommende Langeweile!
Der Weg (ist das Ziel) zu Fuß in die Stadt wird schnell zur Trainingseinheit, wenn Schrittfrequenz und Körperspannung bewusst wahrgenommen und kontrolliert werden (Walking-Managent).
Jede Treppe könnte plötzlich vom undankbaren Hindernis zum willkommenen Trainings-Etappeabschnitt mutieren.
Jeder Bierkasten bedeutet nicht nur das lästige Schleppen der darin verpackten Kalorien. Nein, der aktive, bewußte Transport des Kastens in die Wohnung könnte auch muskulärer Stimulus mit der darin schlummernden Belohnung bedeuten.
Yoga, Qigong, Gymnastik oder auch nur ein Spaziergang runden alles nochmal ab.
Zwei Kräfte schlummern in uns: Sympathikus und Parasympathikus. Diese wollen aktiviert werden.
Wie brauchen unsere tägliche Dosis an Bewegung und Erholung - der eine mehr, der andere weniger.
Egal was Sie tun, tun sie es bewusst und mit Phantasie !
Gestern ist vorbei. Was morgen passiert wissen wir nicht!
Heute haben Sie es in der Hand !!
Viel Spaß dabei!
Ihr Dr. med. Georg H. Kaupe
Facharzt für Orthopädie
Bonn
Faszien - Netzwerk in der Osteopathie
Als Nervenendigungen werden die unterschiedlichen Gebilde bezeichnet, über die Nerven mit anderen Nerven in Verbindung treten.
Viele Sehnenverletzungen werden falsch diagnostiziert und sind Verletzungen der Faszien oder deren degenerative Veränderungen.